🧠 Warum mich Dating-Apps langsam krank machen – ein ehrlicher Blick hinter die Matches

Tinder. Bumble. Instagram.

Was vor ein paar Jahren noch spannend und voller Möglichkeiten wirkte, fühlt sich heute oft nur noch leer, frustrierend und zeitraubend an. Ich rede nicht von gebrochenem Herzen – ich rede von etwas, das noch subtiler nervt: dieses ewige Spiel zwischen Matchen, Hoffen, Warten und dann… einfach Stille. Gar nichts.

Und das passiert nicht einmal – sondern immer wieder. Egal in welchem Land.

📱 Das Muster: Match – Freude – Leere

Du swipest, findest jemanden interessant, gibst dir vielleicht sogar Mühe mit dem Anschreiben – und dann?

  • keine Antwort.
  • oder ein Emoji.
  • oder Smalltalk, der einschläft.
  • oder: sie fügt dich auf Instagram hinzu, schaut deine Storys – aber schreibt nie zurück.

Das Ganze ist wie eine Art emotionaler Leerlauf. Du steckst Zeit und Energie rein – bekommst aber oft nichts zurück. Und irgendwann fragst du dich: „Wieso mach ich das eigentlich noch?“

🧠 Die Psychologie dahinter

Ich hab mich intensiv damit beschäftigt – nicht nur aus Frust, sondern weil ich verstehen wollte, warum Menschen so handeln. Und vor allem: warum es so viele Frauen gibt, die matchen, adden – aber nie wirklich kommunizieren.

1. Aufmerksamkeit als digitale Währung

In der heutigen Zeit ist Aufmerksamkeit fast so wertvoll wie Geld. Jeder Like, jedes Match ist ein kleiner Beweis: „Ich bin interessant, ich bin begehrenswert.“
Für viele ist das schon genug. Sie brauchen gar keine Unterhaltung oder echtes Kennenlernen – der Match selbst reicht als Ego-Kick.

2. Überangebot = Entscheidungslähmung

Besonders Frauen bekommen auf Dating-Plattformen hunderte Matches – täglich. Was am Anfang spannend ist, wird schnell überwältigend. Und je mehr Optionen man hat, desto weniger nimmt man einen einzelnen Menschen wirklich wahr.
Das ist keine böse Absicht – sondern ein klassisches Beispiel für das, was Psychologen „Choice Overload“ nennen.

3. Ghosting als Normalzustand

Früher galt es als unhöflich, jemanden zu ignorieren. Heute ist Ghosting die Norm.
Warum? Weil es einfacher ist. Weil es keine Konsequenzen gibt. Weil man denkt: „Ich schulde niemandem was.“

Aber auf der anderen Seite sitzt da ein Mensch. Mit Hoffnungen. Mit Erwartungen. Und mit einem verdammten Gefühl von Zeitverschwendung.

🕒 Warum es mich so nervt

Ich bin kein Romantiker, der glaubt, jede Begegnung müsste in einer Beziehung enden. Aber was mich wirklich stört, ist der respektlose Umgang mit Zeit und Energie.

Ich will keine „Matches“ mehr, die nur aus Neugier oder Langeweile entstehen.
Ich will keinen Insta-Add, der nur dazu dient, die Followerzahl zu pushen.
Ich will kein Gespräch anfangen, das nie ehrlich gemeint war.

Denn am Ende des Tages zählt für mich nur eines: Ehrliches Interesse.

🔥 Mein Learning: Ich ändere meine Spielregeln

Ich hab keine Lust mehr, mich in digitalen Endlos-Schleifen zu verlieren. Deshalb hab ich für mich ein paar klare Regeln aufgestellt:

  • Wenn innerhalb von 48 Stunden kein echtes Interesse sichtbar ist – unmatchen, entfernen, fertig.
  • Ich investiere keine Zeit mehr in Menschen, die mich offensichtlich nicht sehen – sondern nur scannen.
  • Ich nutze Plattformen bewusster – und baue lieber auf echte Begegnungen im echten Leben.

💬 An die, die nur Aufmerksamkeit suchen:

Ich verstehe, dass du vielleicht Bestätigung brauchst. Dass ein Like sich gut anfühlt. Aber:
Spiel nicht mit der Zeit anderer.
Jemand, der dir schreibt, tut das mit Hoffnung, mit Energie, manchmal sogar mit Aufregung.
Wenn du kein echtes Interesse hast – swipe weiter.
Aber schick keine Signale, wenn du nichts senden willst.

🙏 An alle, die es auch nervt:

Du bist nicht allein.
Wir leben in einer Zeit, in der Nähe und Kontakt simulierbar geworden sind – aber selten echt.
Halte deinen Wert hoch. Bleib respektvoll. Und verschwende deine Zeit nicht an Menschen, die dich nur als digitalen Ego-Schub nutzen.

2 Kommentare

  1. Ich sehe es genauso.
    Hab viele Jahre weniger gute Erfahrungen damit machen dürfen.
    Inzwischen sehe ich es so, entweder man lernt jemanden im Alltag, auf der Straße, beim Einkaufen, an der Arbeit usw kennen, oder eben nicht.
    Aber es ist so: sucht man, klappt es nicht.
    Oft kommt dann jemand daher, wenn man es am wenigsten erwartet und wenn man die Hoffnung schon aufgegeben hat.
    Wichtiger ist aber, das man erstmal bei sich selbst aufräumt.
    Sich selbst respektiert und liebt. Sobald das der Fall ist, strahlt man es nach außen hin aus, und zieht Menschen automatisch an.
    Bei mir ist es so, ich habe oft in schlechten Beziehungen gesteckt, die mich ausgelaugt und ausgesaugt haben.
    Ich habe tief in mir eine Schutzmauer aufgebaut, weil ich Angst habe, wieder verletzt zu werden.
    Ich bin nun in Therapie, und auf dem Besten Weg, etwas an mir,meiner Sichtweise und Einstellung zu ändern. Erst dann verändert sich auch was im Außen.

    Liebe Grüße

    Saskia

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